Fledermäuse

Fledermäuse sind faszinierende und sensible Wesen. Auf sie und ihre Lebensräume zu achten ist eine unserer dringenden Pflichten.

Von Dorothea Barre

Warten auf ein Echo

Die Echoortung kommt im Tierreich häufiger vor, aber im rasanten Tempo der Informationsverarbeitung sind Fledermäuse fast nicht zu schlagen. Die mit hohem Druck ausgestoßenen Signale ergeben als Echo ein „Bild“ von der Umgebung durch die sie fliegen. Über dieses Echo können sie auch ihre Beuteinsekten orten.

Jede Fledermausart bevorzugt einen eigenen Raumtyp und Strukturen, in dem sie nach Nahrung sucht. Der Große Abendsegler jagt überwiegend im freien Luftraum nach größeren Insekten. Zwerg- und Mückenfledermäuse jagen an oder über den Baumkronen und die Wasserfledermaus kann über windstillen Wasserflächen – unmittelbar über der Oberfläche – Mücken abfangen.

In Schleswig-Holstein leben 15 Fledermaus-Arten. Einige davon können anhand ihrer Rufe mit einem Ultraschalldetektor im offenen Raum gut bestimmt werden.

Ruft die Zwergfledermaus ab Gehölzen oder über einem Teich, klingt das Signal im Detektor bei 45 kHz am lautesten. Ist es die Mückenfledermaus, liegt diese lauteste Frequenz bei 55 kHz und der Große Abendsegler ruft im Wechsel: Mit 18 kHz für die Fernorientierung und ca. 22 kHz für den Nahbereich.
Fliegt der Abendsegler in den Wald hinein muss er häufiger rufen, um von dem dichten Baumbestand schnell ein „Bild“ zu erhalten.
Andere Arten wie Bechstein- oder Bartfledermaus sind mit dem Detektor nicht sicher zu bestimmen, daher müssen besonders im Wald Netzfänge durchgeführt werden. Sehr leise Rufe nutzt das Braune Langohr, das mit seinen großen Ohren auf Krabbelgeräusche im Gebüsch lauscht, um die Beute dann zu ergreifen.

Fledermaus, Ultraschall

Lichtempfindliche Arten

Als nachtaktive Säugetiere werden Fledermäuse durch künstliche Beleuchtung – je nach Art – zum Teil oder sehr schwer beeinträchtigt. Besonders die lichtempfindlichen Arten, die spät am Abend die Quartiere verlassen, leiden unter dem Verlust von Teillebensräumen, also Flugstraßen und Jagdgründen.

Folgende Arten sind durch Licht schwer beeinträchtigt:
Bechstein-, Wasser-, Fransen-, Große und Kleine Bartfledermaus, Teichfledermaus sowie das Braune Langohr.