Die Auseinandersetzung um den Bahnhofswald geht womöglich in die entscheidende Runde

Am 14. Juli 2022 begann ein neues Kapitel in diesem lang dauernden Konflikt. Die Investoren entschlossen sich abermals zu einer unangekündigten Hauruck-Aktion. Und die ging teilweise nach hinten los!

Zu früher Morgenstunde schickten sie einen Bagger auf das Gelände mit dem Auftrag, die wertvolle Humusschicht abzutragen und eine dicke Schicht Kies aufzuwerfen. Offenbar ging es ihnen darum, ein drohendes Hindernis für das Bauvorhaben zu beseitigen. Denn nach der ebenso blindwütigen Räumungs- und Rodungsaktion im Februar letzten Jahres wurde auf der freigeräumten Fläche immer deutlicher, dass sich dort, wo das Hotel geplant ist, eine zuvor übersehene Sickerquelle befindet. Noch im Juli sollte nach Absprache zwischen dem BUND, der BI und den Investoren ein gemeinsam beauftragter Gutachter das Vorhandensein und ggf. die genaue Qualität der Quelle untersuchen.

Doch kurz bevor der Gutachter kommen sollte, kam der Bagger

Der Untersuchungsgegenstand wurde vorsorglich beseitigt, bevor bei dessen Prüfung ungünstige Ergebnisse herauskommen konnten. Dabei ging man so rabiat vor, dass die Wurzelbereiche mehrerer Bäume, die laut Baugenehmigung geschützt werden sollten, so schwer beschädigt wurden, dass sie wahrscheinlich gefällt werden müssen. Die Stadt Flensburg sah sich genötigt, den Tatendrang der Bauherren in spe vorübergehend zu stoppen.

Aber nicht nur die Behörde wurde aktiv, auch der BUND, der die Klage gegen die Baugenehmigung führt, reichte einen Eilantrag ein, um zu retten, was zu retten ist – tatsächlich bricht die Sickerquelle jetzt nur umso deutlicher an mehreren Stellen durch die Kies- und Sandschicht. Und wirklich: Das angerufene Verwaltungsgericht nahm den Antrag an und beschloss, der Klage des BUND aufschiebende Wirkung zu verleihen. Mit anderen Worten: Bis zur Hauptverhandlung, für die bisher kein Termin feststeht, darf nicht gebaut werden.

Letzte Wendung in der Sache: Die Stadt Flensburg hat beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde eingelegt gegen diesen Beschluss des Verwaltungsgerichts. Nun warten wir auf die Entscheidung des OVGs, von der sehr viel abhängen wird. 

Unsere dringende Bitte: Die BI Bahnhofsviertel teilt sich sämtliche Rechtsanwalts- und Gerichtskosten mit dem BUND und ist dringend auf Spenden angewiesen, damit aufs Letzte nicht die Puste ausgeht. Die BI Bahnhofsviertel bleibt dran und ist ein weiteres Mal Eure Unterstützung.

Die Adresse unseres Crowdfundings:
https://gofund.me/833769e3

Und die BI Bahnhofsviertel hier:
https://www.bahnhofsviertelflensburg.de

Die Petition kann weiterhin unterzeichnet werden:
https://chng.it/pYzyp28s