Sehr geehrte Mitglieder der Ratsfraktion „Bündnis 90 – die Grünen“

Ihr langes Wahlprogramm habe ich mir als langjährige Wählerin der Grünen genau durchgelesen. Da gibt es kaum Punkte, die ich nicht gutheißen könnte. Es fällt allerdings auf, dass ihr Wahlprogramm völlig allgemein bleibt und sich in keinem Punkt konkret auf Flensburger Situationen und Beispiele bezieht.
Ich frage mich daher, ob dieses Programm wirklich von Ihnen geschrieben wurde, denn Ihr Handeln und Ihre Entscheidungen in der Vergangenheit in den öffentlichen städtischen Ausschüssen und der Ratsversammlung zeigt mir an keinem für mich entscheidenden Punkt, dass Sie sich für Ihre wohlformulierten Ziele einsetzen.
Z.B. fordert Ihr Wahlprogramm keine weitere Versiegelung – wie steht es dabei konkret mit der Umsiedelung von Jacob Zement in ein Gebiet mit direkten Kontakt zu Flensburgs einzigem Naturschutzgebiet auf einen Acker, der ehemals Moorgebiet war? Beispiel Erhalt wertvoller Biotope – wann kämpften Sie gegen die Abholzungen am Bahnhofswald oder an anderen Stellen, wo Bäume einer Bebauung weichen mussten? Warum fordern Sie nicht eine Überprüfung von Ersatzpflanzungen? Warum akzeptieren Sie unwidersprochen den neuen Landschaftsplan, der stillschweigend bisher geschützte Bereiche zugunsten von Gewerbezonen und Bebauung aus dem Schutz entlässt?….
Ich sehe nicht, dass Sie mit den anderen Parteien um ihre „Grünen Ziele“ ringen und weiß nicht, warum ich in Flensburg die Grünen wählen sollte. Ich möchte Sie daher wissen lassen, dass ich die Günen bei der Kommunalwahl mit Sicherheit nicht wieder wählen kann.
Sie werden ahnen, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin, und ich würde mir wünschen, dass es in Flensburg eine Fraktion gäbe, die wahrhaft grüne Ziele verfolgt.
Mit freundlichen Grüßen

Der/die Autor/in ist der Redaktion bekannt.